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Dimension - Integrationspotenziale

Ziel ist es, integrationsrelevante Unterschiede zwischen den Untersuchungsregionen indikatorengestützt zu erfassen und zu analysieren. Damit soll beantwortet werden, inwieweit die sehr unterschiedlichen sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen in den ländlichen Räumen Deutschlands als maßgebliche Faktoren für Integrationsanstrengungen und -erfolge gelten können.

Dafür werden die Ausgangsbedingungen der Untersuchungsregionen räumlich differenziert erfasst und systematisch vergleichbar gemacht. Zu den spezifisch für ländliche Regionen wichtigen Rahmenbedingungen zählt die Erreichbarkeit integrationsrelevanter Einrichtungen. Besonderes Augenmerk gilt auch dem kleinräumigen Wegzugs- und Zuzugsverhalten der Geflüchteten.

Beim Projekttreffen im März 2019 wurden zentrale Überlegungen und Fortschritte zu den Arbeitspakten vorgestellt und diskutiert, um das bei der empirischen Feldphase bereits generierte Vor-Ort-Wissen der Regionalverantwortlichen für die indikatorengestützte Analyse der Integrationspotenziale zu nutzen.

Die erfassten integrationsrelevanten Rahmenbedingungen der Untersuchungslandkreise orientieren sich am Modell von Ager/Strang, das um die Bereiche Mobilität und Erreichbarkeit, Wohlstand und kommunale Finanzsituation sowie demographischer Handlungsbedarf erweitert wird. Aufbereitung, Gewichtung und Berechnung der einzelnen Indikatoren erfolgen innerhalb der jeweiligen Dimension, auf einen „Gesamtindikator“ wird aus methodischen Gründen verzichtet. Die Berechnungsergebnisse für die einzelnen Dimensionen werden in einem Netzdiagramm zusammengefasst, um die jeweiligen regionalen Stärken und Schwächen zu kennzeichnen.

Die analysierte fußläufige und PKW-Erreichbarkeit von Einrichtungen der Grundversorgung in den Untersuchungslandkreisen und -gemeinden wird um die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr erweitert. Da nicht alle Untersuchungslandkreise einem Verkehrsverbund angehören und ihre Fahrplandaten maschinenlesbar bereitstellen, muss in drei Landkreisen ersatzweise auf eine ÖPNV-Haltestellen-Analyse ausgewichen werden. Die Ergebnisse wurden im Thünen-Working-Paper Nr. 122 veröffentlicht.

Abbildung Download: Kinderarzterreichbarkeiten im Landkreis Northeim (© Thünen-Institut, 2019; 24,9 MB).

Das Wegzugs- und Zuzugsverhalten der Geflüchteten wird auf Grundlage der Daten des Ausländerzentralregisters analysiert. Das methodische Vorgehen wird mit dem Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und dem Statistischen Bundesamt abgestimmt.

Zum Stand der empirischen Erhebung in den Untersuchungslandkreisen in Niedersachsen: Die Erhebungen im Landkreis Northeim zur lokalen Integrationspolitik sind weitgehend abgeschlossen. Im Landkreis Vechta werden sie im Mai 2019 begonnen und bis Mitte Juli 2019 dauern.

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